Warum stagnieren dieUnternehmenszahlen, während die Konkurrenz floriert? Warum schleppen sich Mitarbeitende uninspiriert durch den Arbeitsalltag? Wie schaffen es andere, eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen oder schneller zu liefern? Fragen wie diese sind ein wichtiger Anstoß, um Produktivitätshemmnisse im eigenen Unternehmen zu identifizieren und zu beseitigen.
Eine hohe Produktivität ist das Ergebnis harter Arbeit. Klingt banal, doch tatsächlich treffe ich in meinem Beratungsalltag nicht immer auf Unternehmen, die ihre eigene Performance kontinuierlich überprüfen und an den verschiedenen Stellschrauben drehen, um auch morgen noch erfolgreich zu sein. Eher häufiger erlebe ich Führungskräfte, die sich wirklich wichtige Fragen erst dann stellen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist - zum Beispiel, weil die Umsätze sinken oder gute Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Warum ist es eigentlich so unattraktiv, die Produktivität des eigenen Unternehmens immer wieder zu hinterfragen? Ist es die Angst, lieb gewonnene Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen?
Produktivitätshemmnisse können sehr unterschiedliche Ursachen haben: angefangen bei nicht mehr zeitgemäßen Geschäftsprozessen über die Organisationsstruktur bis hin zur Messung und Bewertung der Leistung der Mitarbeitenden. Wer die Wirtschaftsnachrichten aufmerksam verfolgt, kann dies derzeit bei dem bekanntesten deutschen Softwareunternehmen beobachten.
Fakten wahrnehmen, Zahlen sammeln und auswerten, Vergleiche mit Branchenstandards ziehen und Best Practices als Grundlage für unternehmensinterne Veränderungsprozesse nutzen - diese objektiven Kriterien reichen meines Erachtens nicht aus, um die Produktivität zu steigern.
Die wirklich wichtige Arbeit kommt erst danach: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einen anderen, im Extremfall völlig neuen Weg mitzunehmen. Gelingt dies nicht, ist schnell auch die beste Unternehmensstrategie zum Scheitern verurteilt.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das vergessen wir leider allzu oft, wenn wir ehrgeizige Pläne in die Tat umsetzen wollen. Fassen wir uns an die eigene Nase: Mehr Sport treiben, weniger Alkohol trinken, ein paar Kilo abnehmen - wer von uns ist nicht schon mindestens einmal an solchen Vorhaben gescheitert? Ähnliches lässt sich auch in Unternehmen beobachten. Veränderungen lösen erfahrungsgemäß Ängste aus: Wird sich meine Arbeit ändern, komme ich in ein anderes Team, eröffnen sich neue Chancen, kann ich meine Fähigkeiten besser oder schlechter einbringen, gibt es neue Technologien oder Maschinen, die mich vielleicht überfordern?
Mit offenen Karten zu spielen, also die Gründe für Veränderungen zu benennen und konkrete Ziele zu formulieren, ist also nur ein erster Schritt. Und schon hier kann viel schief gehen, wenn in der Kommunikation nur von Prozessoptimierung, Ressourcenmanagement, Effizienzsteigerung oder Kostenkontrolle die Rede ist. So überzeugend neue Lösungen zur Produktivitätssteigerung auch sein mögen, entscheidend für ihren Erfolg ist letztlich die Akzeptanz bei den Beschäftigten.
Ein wichtiger Kompass für mehr Erfolg ist es, klare und vor allem erreichbare Ziele zu setzen. Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen, was von ihnen erwartet wird und wie ihr Beitrag zum Gesamterfolg des Unternehmens aussieht, arbeiten sie zielgerichteter und engagierter. Die kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Produktivität mittels Key Performance Indicators (KPIs) oder Objectives and Key Results (OKR) kann allerdings nicht das alleinige Mittel der Wahl sein. Auch Anreizsysteme wie mehr Geld oder Karriere stoßen schnell an Grenzen, wie zahlreiche Studien belegen.
Erfolgsversprechender scheint – und auch das belegen inzwischen wissenschaftliche Studien – eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung zu sein. Eine offene Feedbackkultur und die Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verbesserungs- und Entscheidungsprozesse stärken das Zugehörigkeits- und Verantwortungsgefühl. Wenn moderne Technologien eingeführt werden, um die Arbeitsabläufe zu verbessern und die Produktivität zu steigern, wünschen sich viele Mitarbeitende eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung, um damit umgehen zu lernen. Hinzu kommen Faktoren wie ein attraktives Arbeitsumfeld, Angebote für eine bessere Work-Life-Balance, betriebliche Gesundheitsprogramme, ergonomische Arbeitsplätze und andere Angebote, um das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu verbessern.
Das eine Erfolgsrezept zur Produktivitätssteigerung gibt es allerdings nicht. Denn in jedem Unternehmen treffen Menschen verschiedener Generationen und Kulturen, mit ganz unterschiedlichen Bildungsbiografien und Interessen aufeinander. Diese Vielfalt zu kennen und zu orchestrieren erfordert viel Fingerspitzengefühl. Wobei ich Sie unterstützen kann, ist Ihr Unternehmen und seine Belegschaft besser kennenzulernen und aus den Gegebenheiten die für Sie und Ihr Unternehmen passenden Lösungen zu entwickeln, die Sie voranbringen. Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen.