In meinem letzten Blogbeitrag habe ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, eingeladen, angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rezession die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens kritisch unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht konnten Sie bereits – angeregt durch meine Fragen – die eine oder andere Idee entwickeln, um besser durch die Herausforderungen der Zeit zu kommen. Auf eine Frage steht möchte ich heute eingehen: Wie kommen Sie nach der Ideenfindung zügig ins Handeln?
Im Laufe meiner Führungskräfte-Coachings und Beratertätigkeiten war ich immer wieder überrascht, wie groß der Schritt vom Erkennen zum Handeln ist. In der Psychologie nennt man das den Knowing-Doing-Gap oder Intention-Action-Gap, beides Begrifflichkeiten, die beschreiben, warum aus vielen unserer guten Vorsätze am Ende nichts wird. Bestes Beispiel aus dem persönlichen Bereich, das Sie wahrscheinlich kennen: die Neujahrsvorsätze, die meist bereits Ende Januar in Vergessenheit geraten sind.
Diese „Umsetzungslücke“ gibt es nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Unternehmen. Was also tun? Um tatsächlich in die Veränderung zu kommen, sind vor allem die Führungskräfte gefragt. Sie müssen die Mitarbeitenden informieren und überzeugen, berechtigte Bedenken identifizieren und eine solide Planung auf die Beine stellen. Mit Szenarien – im Idealfall zusammen mit Mitarbeitenden erarbeitet – lassen sich die geplanten Schritte plastisch darstellen.
Hierzu noch ein Tipp: Erarbeiten sie verschiedene Szenarien. Neben dem Best Case sollten die Szenarien eine „normale“ Entwicklung sowie ein Worst Case-Szenario umfassen. Schließlich kann niemand über Jahre und Jahrzehnte in die Zukunft schauen und alle möglichen Variablen und ihre perspektivische Entwicklung abschätzen. Zukunft ist ein Raum der Möglichkeiten, der immer größer wird, je weiter wir uns vom Heute entfernen. Daher auch das Bild des sog. Szenario-Trichters.
Ebenfalls wichtig für alle Beteiligten sind klar definierte Ziele und Meilensteine und ein konstruktiver Umgang mit Fehlern. Daran hapert es hierzulande leider noch oft. Doch wer innovativ sein möchte, betritt Neuland – und da kann natürlich auch einmal etwas schief gehen.
Kommen wir zu Ihren Kunden: Auch sie sollten auf dem Laufenden gehalten werden, welche Veränderungen es gibt und welche Auswirkungen es auf sie hat. Das gilt vor allem bei Veränderungen Ihrer Produktpalette. Vielleicht sind einige davon auch interessiert, in Kooperation mit Ihnen bei der Entwicklung mitzuwirken.
Es lohnt sich also, genau zu überlegen, wie die Brücke(n) vom Erkennen zum Handeln gestaltet werden könnten, welche Auswirkungen es gibt und wie Sie hierüber mit Ihren verschiedenen Stakeholdern am besten kommunizieren. Auch hier kann es hilfreich sein, mehrere Lösungen mit ihren Vor- und Nachteilen zu durchdenken, um den bestmöglichen Weg zu finden.
Sie beschäftigen sich gerade mit diesen Fragen und wünschen sich einen kritischen Blick sowie fachkundige Unterstützung von außen? Dann sprechen Sie mich gerne an oder nutzen Sie mein hybrides Beratungsangebot.