Megatrends beeinflussen die Organisation und Prozesse in Unternehmen, das konnten Sie ja bereits in meinem Blogbeitrag (Link) vomJuni lesen. Doch wo neue Megatrends auftauchen, stehen auch ganze Geschäftsmodelle zur Disposition – oder sie müssen angepasst werden. Wo lohnt Innovation – und wo ist sie sogar überlebensnotwendig?

Amazon hat die Welt des Online-Shoppings „erfunden“ und kontinuierlich weiterentwickelt. Heute zeugen Leerstände in Fußgängerzonen vom Erfolg dieses Geschäftsmodells, das zum Megatrend Konnektivität gehört. Viele neue Unternehmen sind inzwischen in diesem Markt unterwegs und verzichten auf teure Mieten in guten Geschäftslagen. Es gibt allerdings auch Unternehmen wie C&A, die den Trend verschlafen haben…

Auch hier zur ersten Orientierung einige Leitfragen: Wie verändern relevante Megatrends die Erwartungen der Kunden? Welche Handlungsfelder müssen wir für veränderte Geschäftsmodelle bearbeiten? Wie priorisieren wir? Und wie gelingt es, blinden Aktionismus zu vermeiden, wirklichen Mehrwert zu schaffen und so zur Zukunftsgestaltung des Unternehmens beizutragen?

Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand

Ein Geschäftsmodell umfasst vier Faktoren: Wertversprechen, Erlöslogik, Prozesse und Partnerschaften. Megatrends wirken auf all diese Ebenen – aber nicht jeder Trend betrifft jedes Geschäftsmodell gleich stark. Die folgenden drei Zugänge helfen, Relevanz und Potenziale zu identifizieren:

  1. Wertversprechen neu  denken
    Der Megatrend Identitätsdynamik verändert Kundenbedürfnisse. Denken Sie zum Beispiel an genderneutrale Produkte – von Düften bis hin zu Kleidung und Schuhen.
  2. Erlösquellen  diversifizieren
    Die Konnektivität ermöglicht es, nicht nur Produkte, sondern auch  Services zu monetarisieren. Neben den eigentlichen Produkten werden datenbasierte Services angeboten, zum Beispiel für die vorausschauende Wartung im Maschinenbau.
  3. Kooperation als Schlüsselressource
    Der Megatrend Urbanisierung öffnet Türen zu strategischen Kooperationen. Denken Sie zum Beispiel an Lieferdienste, die während der Pandemie wie Pilze aus dem Boden schossen. Inzwischen nutzen     Buchhandlungen, Möbelgeschäfte und andere Geschäfte urbane Lieferplattformen. Wieder andere Unternehmen präsentieren ihre Produkte in temporären Pop-up-Spaces, um ohne teure Ladenflächen Kundenerlebnisse zu schaffen.

Doch wie kommt man auf Ideen für neue oder modifizierte Geschäftsmodelle? Tatsächlich dienen externe Trends häufig als Startpunkt der Überlegungen. Der Boom digitaler Gesundheitsapps (Megatrend Gesundheit) führte zum Beispiel zu hybriden Geschäftsmodellen in der Krankenversicherungsbranche: Sie haben digitale Präventionsprogramme als Service für ihre Kunden und Kundinnen mit ins Portfolio übernommen und bieten einen Mehrwert für ihre Versicherten. Einige produzierende Unternehmen nutzen das Potenzial des Megatrends Future of Work. Sie setzen neben ihren Produkten auf Lösungen zur Fernwartung und Datenanalyse, manche sogar als Subskriptionsmodell.

Innovation entwickelt sich zur Trendresonanz

Megatrends sind in meiner Wahrnehmung sinnvolle Leitplanken, das vorhandene Geschäftsmodell zu verändern und Innovationschancen strategisch zu nutzen. Ich unterstütze Sie gerne dabei – lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft Ihres Unternehmens gestalten!

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