Zukunftsmärkte sind weniger das Ergebnis genialer Produktideen als Ausdruck veränderter Erwartungen der Kundschaft. Wenn Sie diese Erwartungen systematisch beobachten und frühzeitig erkennen, können Sie noch nicht erschlossene Marktpotenziale identifizieren, lange bevor sie im Mainstream ankommen.
Ein gutes Beispiel für das Entstehen neuer Märkte ist der Megatrend Öko-Intelligenz: Der Markt für vegetarische und vegane Produkte entwickelte sich nicht aufgrund technischer Innovationen, sondern weil ökologische und ethische Kriterien sukzessive an Bedeutung gewonnen haben – quer durch alle Altersgruppen. Erinnern Sie sich noch, wie die Rügenwalder Mühle – früher ein Produzent von Wurst- und Fleischprodukten – belächelt wurde, als das Unternehmen bereits vor Jahren die ersten vegetarischen Produkte ins Sortiment nahm? Heute machen diese und die dazugekommenen veganen Produkte mehr als die Hälfte des Umsatzes aus.
DreiFragen helfen, Megatrends in konkrete Marktchancen zu übersetzen:
Der Megatrend Gesundheit verändert unseren Blick auf uns selbst: Wie ernähren wir uns, wie schlafen wir, wie belastet sind wir durch unsere Arbeit und im Alltag? Hier entstanden und entstehen nicht nur Märkte für die klassische Gesundheitsbranche. Auch Unternehmen anderer Branchen setzen auf diesen Trend und entwickeln Produkte mit Fokus auf Ergonomie, Schlaf und Stressreduktion – wie zum Beispiel Möbelhersteller.
Urbanisierung zieht nicht nur Wohnraummangel nach sich, sondern auch neue Anforderungen an Logistik, Nahversorgung und soziale Infrastruktur. Hier entstehen ganze Märkte – von Mikro-Wohnlösungen bis zu App-basierten Nachbarschaftsplattformen.
Die Megatrends Identitätsdynamik und New Work zeigen: Lebensmodelle und Konsumgewohnheiten sind heute individueller denn je. Der Markt für genderneutrale Kosmetik oder flexible Finanzprodukte für digitale Nomaden war vor zehn Jahren kaum denkbar – heute wächst er dynamisch.
Die Identifikation kommender Märkte erfordert einen Perspektivwechsel und den Mut, Neuland zu betreten. Ihr Controller runzelt wahrscheinlich die Stirn, weil es hier zunächst nicht um Umsatzpotenziale geht, sondern um das frühe Erkennen soziokultureller Veränderungen. Eine Methode ist das sogenannte Trend-Mapping. Hierfür werden mehrere Megatrends systematisch miteinander verknüpft, um Potenziale für neue Märkte auszuloten. So entstehen zum Beispiel durch die Verknüpfung der Megatrends Konnektivität und Sicherheit Ideen rund um Cyber-Resilienz oder Datenschutz-Services.
Eine zweite Methode ist das Scouting, was Sie vielleicht aus dem Sport- und Modebereich kennen. Doch auch bei Umwelt- und Klimathemen können Trendscouts frühzeitig neue Themen identifizieren, um die herum sich neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln lassen.
Zukunftsmärkte zeigen sich zuerst an den Rändern des Mainstreams, in veränderten Lebensstilen und kulturellen Verschiebungen. Wer also nur auf aktuelle Nachfrage blickt,sieht den Wandel oft zu spät. Schärfen Sie Ihre Wahrnehmung und behalten Sie das Verhalten Ihrer Kinder, Ihrer Azubis oder Ihrer unkonventionellsten Kundinnen und Kunden im Blick. Als Zukunftsgestalterin unterstütze Ich Sie gerne dabei, neue Märkte zu entdecken und zu erschließen.
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